Wasserreinigung und Wasseraufbereitung

Wo Wasser ist, ist Leben. Handelt es sich dabei um Mikroorganismen, Algen oder Bakterien, sind diese Lebensformen nicht überall willkommen. Schwimm-, Zier- oder Fischteiche, Brunnen, Wasserläufe oder Wassersammelsysteme sind nicht nur ästhetischer, sondern auch hygienischer, wenn ihr Wasser ein gewisses Maß an Organismen, Schmutz und Schwebeteilchen nicht überschreitet. Je nach dem eingesetzten Verfahren spricht man von Wasserreinigung oder Wasseraufbereitung.

Wasserreinigung

Unter Wasserreinigung versteht man allgemein die mechanische Entnahme von Schmutz und Schwebeteilchen aus dem Wasser. Sie kann mit unterschiedlichen Systemen vorgenommen werden, die bei Aquatechnik erhältlich sind.

Skimmer

Zur Wasserreinigung wird in Teichanlagen oder Pools oft ein Skimmer eingesetzt, der im Randbereich eines Teiches angebracht wird. Der Skimmer wird an eine saugende Pumpe angeschlossen und arbeitet an der Wasseroberfläche. Während des Ansaugens fängt der Skimmer auf der Wasseroberfläche schwimmende Schmutzteilchen, Blätter und ähnliches ein. Skimmer sind immer mit einem Filterkorb versehen, der laufend überprüft werden und geleert werden muss.

Einfache Filter

Für die einfache Filterung gibt es Systeme, die mit Sieben oder Schwämmen bestückt sind, die Schweb- und Schmutzteilchen aus dem Wasser auffangen. Das Wasser verlässt den Filterbehälter gesäubert und fließt wieder zurück in die Wasserfläche.
Es gibt Systeme die einen freien Einlauf des Wassers zulassen und andere, die das Wasser ständig durch den Filter pumpen. Da eine zu hohe Schmutzbelastung die Siebe oder Schwämme zusetzen kann, so dass eine Filterung nicht mehr stattfindet, verlangen diese Systeme eine regelmäßige Beobachtung und Wartung.
Systeme mit Schwämmen bieten meist die Möglichkeit, Mikroorganismen zur biologischen Reinigung zuzugeben, die in der Filterkammer verbleiben, um dort Nährstoffe abzubauen. Andere Systeme kombinieren Mikroorganismen und UV-Licht, um die Zunahme von Nährstoffen im Wasser und die Entwicklung von Algensporen zu unterbinden.
Diese Systeme sind inzwischen sehr wartungsfreundlich und gut für Teichanlagen mit oder ohne Fischbesatz geeignet.

Trommelfilteranlagen mit Biosystemen

Trommelfilteranlagen wurden ursprünglich für die Reinigung von Fischgewässern - speziell Koi-Teichen - entwickelt. Ähnlich wie bei einer Waschmaschine wird das schmutzige Wasser in eine rotierende Filtertrommel geleitet. Die Bewegung trennt den Schmutz vom Wasser. Der Schmutz setzt sich in der Trommel ab und wird durch einen Schmutzabscheider vom Trommelsieb entfernt und ausgeleitet. Das gereinigte Wasser fließt zurück in die Wasserfläche. Das Trommelsieb wird in den meisten Fällen permanent automatisch gespült, um festsitzenden Schmutz zu entfernen.
Oft wird der Trommelfilter mit einem nachfolgenden Biosystem zum Entfernen der Nährstoffe aus dem gereinigten Wasser kombiniert. Das gesäuberte, nährstoffarme Wasser wird anschließend in die Wasserfläche zurückgeführt. Ein gut funktionierendes System mit geringem Wartungsaufwand.

Druckfilteranlagen

Druckfilteranlagen arbeiten mit einer trocken aufgestellten, in der Regel selbstsaugenden Pumpe. Sie pumpt da schmutzige Wasser in einen Druckbehälter, in dem sich ein Filtersubstrat – etwa Sand oder Glas – befindet, durch das das Wasser gedrückt wird. Die Schmutzteilchen bleiben im Filtermedium haften. Die besten Reinigungsergebnisse erzielt man mit Glasperlen oder Glasstreu.
Durch das Verschmutzen des Filtermediums wird der Druck im Behälter erhöht und dadurch wird eine Rückspülung des Filters ausgelöst. Dieses kann per Handventil oder vollautomatisch geschehen.
Der Wartungsaufwand ist bei diesen Anlagen sehr gering. Das Filterergebnis ist hervorragend. Diese Technik wird auch in öffentlichen Schwimmbädern seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt.

 

Wasseraufbereitung

Bei der Wasseraufbereitung wird der Nährstoffgehalt des Wassers so verringert, dass sich Keime oder Algensporen nicht entwickeln können.

Chlorung

Die klassische Variante ist die in öffentlichen Bädern angewandte Chlorung des Wassers. Chlor ist ein hohes Oxidanzmittel und vernichtet die Keime, die im Wasser entstehen.
Leider ist es nicht pflanzen- oder fischverträglich. Außerdem ist es nicht geruchsneutral und wirkt nur in einem geringen PH-Wert Bereich. Aus diesem Grund muss zu einer Chlorung des Wassers auch immer der PH-Wert überwacht werden und durch weitere chemische Mittel in den Wirkungsbereich gehalten werden.
Chloren hat sich bewährt als wirkungsvolle Methode für keimfreie Gewässer. Vomn Nachteil ist der hohe Aufwand für das ständige Nachkaufen von Chlor-Mitteln und PH-Stabilisatoren. Größter Nachteil: Wasserbewohner wie Fische, Lurche etc. werden vernichtet. Pflanzenunverträglich.

Wasserstoffperoxyd

Wasserstoffperoxyd oder chemische Kombipräparate erzielen eine ähnliche Wirkung wie Chlor, sind jedoch fast geruchsneutral. Allerdings haben diese Substanzen die gleichen Nachteile wie Chlor.

Silber/Kupfer Ionisierung des Wassers

Mittels Silber/Kupfer ionisiertes Wasser erzielt man durch eine kleine Anlage, durch die Wasser gepumpt wird. Während des Systemdurchlaufs werden die Wasseratome positiv aufionisiert. Hierdurch wird eine Entwicklung von Algensporen verhindert. Ebenso wird die weitere Aufkeimung unterbrochen. Man erhält mit diesem Verfahren weiches, algenfreies (Bade-)Wasser und sauber Steine. Nachteil: Ein Fischbesatz ist nicht in diesem Wasser nicht möglich.

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